Seniorinnen und Senioren respektieren

Nicht nur wir Pferde werden alt, sondern auch ihr!

Klar sieht man mit 70 nicht mehr so knackig aus wie mit 20, doch das heißt nicht

dass man dann gleich „abtreten“ möchte.

Also... ins Gras beißen natürlich schon, weil Gras ist ja total lecker...

 

Ausgewogene Fütterung, artgerechte Haltung, tierärztliche + orthopädische Hilfe, angemessene Bewegung/Beschäftigung und ausgiebiges Putzen = massieren, tragen dazu bei, dass wir Hottis heute weit über 20 und sogar über 30 Jahre alt werden können. Ebenso wie junge Pferde spezielle Ansprüche an euch stellen, bedürfen auch ältere Pferde einer besonderen Pflege um gesund zu bleiben und ein zufriedenes Leben zu führen.

 

Wieso brauchen ältere Pferde besondere Pflege?

Am Aussehen kann man erkennen, dass ein Pferd alt wird, aber auch im Inneren des Pferdes finden Veränderungen statt: Herz, Leber, Nieren, Verdauungstrakt und auch das Immunsystem arbeiten nicht mehr so gut wie früher, Knochen werden spröde, Muskeln werden schwächer, Gelenke und Sehnen verlieren an Elastizität, der Hormonhaushalt verändert sich.

Diese Veränderungen bedeuten, dass wir Seniorinnen/Senioren anfälliger für Erkrankungen sind und dass es länger braucht, um sich von Krankheiten und Verletzungen zu erholen.

 

Hier findet ihr einige Tipps, was ihr bei einem älteren Pferd beachten solltet:

   Zahnpflege

Bei älteren Pferden ist es ratsam, das Gebiss zweimal im Jahr überprüfen zu lassen und sobald ihr bemerkt, dass wir mit dem Fressen Schwierigkeiten haben oder an Gewicht verlieren.

Wenn bei uns regelmäßig Zahnpflege betrieben worden ist, haben wir gute Chancen bis ins hohe Alter intakte Zähne zu besitzen.

Ich bin jetzt 26 Jahre und habe noch alle Zähne und die sind sehr gut, so kann ich auch heute noch kraftvoll in die Äpfel beißen

                                                                            

  Osteopathie

Uns Oldies tun fachgerechte, osteopathische Behandlungen sehr gut. Da werden Blockaden gelöst, Störungen behandelt, Sattel, Zähne und Hufe überprüft. Das ist Wellness pur!

 

   Fütterung

Eine individuell angepasste Fütterung ist bei uns Oldies extrem wichtig, da unser Verdauungstrakt nicht mehr so gut arbeitet wie früher. Auch Veränderungen im Hormonhaushalt und im Stoffwechsel tragen dazu bei, dass Futter schlechter verdaut und aufgenommen wird. Unser Futter sollte die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • es sollte muss äußerst schmackhaft sein... also echt... bitte nicht sparen,

  • leicht zu kauen und schlucken sein,

  • einen hohen Protein und Faseranteil haben,

  • alle notwendigen Mineralstoffe und Vitamine enthalten,

  • einen Energiewert haben welcher dem Pferd angepasst ist,

z.B.: Ein temperamentvolles Hotti darf nicht mit Energie überschüttet werden,

weil Oldies meistens weniger bewegt werden können, während ein schlaffes

Hotti mehr Energie braucht,

  • leicht verdaulich sein,

  • bei chronischen Krankheiten sollte ein Spezial-Futter ausgesucht werden,

  • ansonsten empfehle ich ein spezielles Oldie-Futter

 

  • Wir müssen ständigen Zugang zu frischem Wasser haben. Wenn wir nicht genügend trinken, kann das zu Austrocknung und Kolik führen. Wenn ihr euer Pferd nicht dazu anhalten könnt, die erforderliche Menge zu trinken, könnt ihr eingeweichtes Futter oder Mash füttern.

 

  • Bevor wir auf ein neues Futter umgestellt werden sollten einige Tests vomTierarzt durchgeführt werden, um unsere Funktion von Leber u. Nieren zu überprüfen.

 

  • Wenn ihr die Fütterung eures Pferdes ändern müsst, muss die Umstellung langsam über 7-10 Tage erfolgen, damit sich die Verdauungsorgane schonend daran gewöhnen und es nicht zu einer Kolik kommt.

 

           Allgemeine Pflege          

  • Sensibler Umgang mit uns ist wichtig, damit wir uns wohl fühlen,

  • regelmäßige Entwurmungen und Impfungen sind nach wie vor sehr wichtig;

  • Bietet euren Oldies ausreichenden Schutz und Wärme während der kalten Jahreszeit – manche brauchen eine Decke im Winter.

  • Wir möchten bitte unbedingt, unserem Befinden entsprechend, bewegt und beschäftigt werden. Das verhindert Muskelabbau, erhält die Elastizität von Sehnen/Bänder/Gelenke und hält uns ganz allgemein fit.

  • Die Hufpflege ist nach wie vor sehr wichtig, wir müssen ja Tag und Nacht auf unseren Hufen stehen und gehen.

 

Wenn diese Punkte beachtet werden, können wir unser Leben auch im Alter

wie weiterführen?   = HAPPY  

                  

 

Welche spezifischen Probleme und Pflege können Oldies bekommen?

  • Arthrosen betreffen ein oder mehrere Gelenke. Charakteristisch sind Steifheit und Lahmheit, die nach einigen Minuten Bewegung verschwinden. Die Symptome verschlimmern sich meist bei kaltem, nassem Wetter. Arthrosen können nicht geheilt werden, können aber durch Medikamente u. Ergänzungsfuttermittel kontrolliert werden. Das Wichtigste: Leichte Bewegung (wer rastet, der rostet). Blutegeltherapie soll auch sehr gut wirken.

  • Die noch vorhandenen Zähne haben oft scharfe Haken und Kanten. Diese verursachen beim Fressen Schmerzen und können zu Verletzungen an Zunge und Backen führen, die sich häufig entzünden. Oldies leiden auch sehr häufig unter Zahnfleischentzündung und Zahnwurzelproblemen. Defekte Zähne sollten umgehend vomTierarzt/Tierärztin entfernt werden. Sollten wir irgendwann keine Zähne mehr haben, geratet bitte nicht in Panik!, ihr müsst dann nur die Fütterung eures Pferdes vollkommen umstellen, dann kann es dennoch gesund und munter weiterleben.

  • Veränderungen an Leber und Nieren kommen bei alten Pferden häufig vor. Dadurch können diese Organe ihre Funktionen nicht mehr richtig erfüllen. Anfänglich nehmen die Pferde ab und verlieren ihren Appetit, was durch eine Änderung in der Fütterung eventuell wieder ausgeglichen werden kann. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sein, dass Ihr Pferd sein Verhalten verändert: Es wird nervös, läuft im Kreis und presst seinen Kopf gegen die Wand.

  • Beim alten Pferd kann eine Vielzahl von kardialen Erkrankungen auftreten, die auch bei jüngeren Pferden vorkommen. Es gibt jedoch einige Herz-Kreislauferkrankungen, die insbesondere das alte Pferd betreffen. Dazu gehören degenerative Klappenerkrankungen, die kongestive Herzinsuffizienz sowie Aortenaneurysmen und Aortenrupturen bzw. -fisteln. Auch primär pulmonale Erkrankungen können zu einer dekompensierten Herzerkrankung im Sinne eines Cor pulmonale führen. Weißdorn (Crataegus) ist seit langem eine der wichtigsten Arzneipflanzen, die für das Herz angewendet werden. Die Durchblutung des Herzmuskels und der Koronargefäße wird gesteigert. Damit erhält das Herz eine bessere Versorgung mit Sauerstoff, der für seinen hohen Energieverbrauch notwendig ist. Störungen im Herzrhythmus werden ausgeglichen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist die regelmäßige, tägliche Einnahme.

  • Unter Cushing versteht man beim Pferd eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die mit bestimmten Homonstörungen einhergeht. Diese Fehlsteuerung entwickelt sich bei vielen Pferden ab einem Alter von etwa 18 Jahren, die Auswirkungen sind aber nicht bei allen Pferden offensichtlich zu erkennen. Anzeichen können sein:

Verfettung ohne Überfütterung – dauerhaftes Winterfell – Lethargie -

Muskelschwund – Hufrehe – Hufgeschwüre.

Cusing beim Pferd ist gut behandelbar, je früher die Krankheit festgestellt wird,

umso besser schlägt die Behandlung an.     (Siehe Seite "Cushing ECS") 

 

  • Die Fruchtbarkeit nimmt ab, wenn euer Pferd älter wird. Bei Wallachen können Entzündungen und Schwellungen im Schlauch auftreten und dazu führen, dass euer Pferd Schwierigkeiten hat, Harn abzusetzen. Regelmäßiges Reinigen kann hier Abhilfe schaffen.

  • Tumore treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Sarkoide sehen aus wie Warzen und können am ganzen Körper auftreten. Melanome kommen vor allem bei älteren Schimmeln vor und sind meist am Auge, am Maul und um den After zu finden.

  • Glotzbebbl (Augen) ich lerne gerade schwäbisch...

Wie beim Menschen können auch bei uns Pferde Augenkrankheiten auftreten. Wucherungen an der Linsenkapsel bilden oft scheiben-, ring- oder punktförmige Trübungen. Um die Sehkraft zu untersuchen, leuchtet der Tierarzt mit einem gebündelten, Lichtstrahl direkt ins Auge. Zwinkert euer Pferd mit dem Lid und verengt sich die Pupille, sind Netzhaut und Sehnerv intakt.

Eine Linsentrübung leuchtet grau-weiß auf, wenn der Strahl durch die Linse dringt. Um weitere Erkrankungen des inneren Auges (Aderhaut, Iris, Glaskörper) festzustellen, macht der Tierarzt ein Ultraschallbild vom Auge.

 

Was tun, wenn unsere Zeit gekommen ist?

Ab einem bestimmten Zeitpunkt im Leben eures Pferdes wird ihm alles zu viel.

Als gute Menschen solltet ihr eurem Pferd die optimale Pflege gönnen -

ihr müsst aber auch erkennen ab wann das Leben eurem Pferd keine Freude mehr bereitet.

Zu diesem Zeitpunkt ist das Beste was ihr für uns tun könnt „los zu lassen“

Keine Angst: euer Tierarzt spritzt uns zuerst ein Betäubungsmittel, dann schlafen wir

ein und bekommen gar nix mit.

Seht mal, es ist nun einmal der Kreislauf der Welt: wir gehen, andere kommen...

 

 

 

Seniorinnen und Senioren respektieren

von Loudy-Jane                DANKE

 

 

 

 

 

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